Nach laaaaaaanger Zeit endlich mal wieder ein wenig Modellbahngebastel! Dabei stellt sich auch gleich der größte Feind des Modellbahners heraus: Der Staub!
Bei den ersten Fahrversuchen auf der großen Runde am Fußboden funktioniert der gesamte Zug wie ein Staubsauger: Nach ein paar Runden kann ich erst mal die Fusel abziehen, die sich um die Achsen gewickelt haben...
Aber irgendwann ist der ganze Staub beseitigt, und endlich ist Licht
im ICE! Leider hat man ("offiziell") nur die Wahl
zwischen den mitgelieferten Glühbirnen (wirken im Digitalbetrieb
wie ein 1000-Watt-Scheinwerfer im Abteil, Dachschmelze inklusive) oder
den "Digitalglühbirnen", die eher funzelig wirken. Allerdings ist
letzteres bezüglich der getönten ICE-Fensterscheiben wohl
sowieso wirklichkeitsgetreuer – und wenn es im Keller dunkel
ist, wirkt die "Nachtstimmung" eigentlich ganz gut:
Allerdings ist die Stromzuführung ein Drama: Die einzelnen
Wagenbeleuchtungen kann man bestenfalls in die Kategorien "geht
meistens", "geht manchmal" oder "geht fast nie" eingruppieren.
Wie soll das ganze auch überhaupt funktionieren? Wenn man
sich die Kontaktfedern so ansieht:
denkt man ja eigentlich, die Kontaktfedern würden auf den Rädern
aufliegen – aber weit gefehlt! Schon wenn man sie "unverbogen" aus
der Packung nimmt und einsetzt, gibt's einen Spalt von einem viertel bis
halben Millimeter. Dann kann man zwar, wenn man die Achsen herausnimmt,
die Kontakte näher hinbiegen, aber zum Wieder-Einsetzen der Achsen
muß man sie ja dann doch wieder wegbiegen – und schon hat
man wieder einen mikroskopisch kleinen Luftspalt... da würde ich
gerne mal den zuständigen Entwicklungsingenieur hinsetzen und
die richtigen Biegungen machen lassen – vielleicht begreift er
dann, daß das so extrem suboptimal funktioniert!!!
Jedenfalls werde ich mich da später nochmals darum kümmern. Einstweilen gibt's halt "nette" Stroboskop-Effekte beim Rundendrehen...
So, und dann noch etwas ganz anderes: Um etwas Erfahrung mit dem Gleisbau
zu gewinnen, habe ich mir ein "Testbrett" gemacht, damit man mal Sachen wie
Schotterbett, Weichensteuerung, Oberleitung und einiges mehr ausprobieren
kann. Bisher sieht das so aus:
Das "Schotterbett" besteht aus einem abgeschnittenen Streifen von einer
Korkplatte aus dem Baumarkt (war wohl als "Pinwand" gedacht). Hat vermutlich
sogar die richtige Höhe und Form, aber in der
"endgültigen" Anlage mache ich das eher nicht so: Das schräge
Abschneiden der Böschung ging ziemlich elend! Da werde ich mal "fertige"
Böschungen der Modellbahnhersteller näher untersuchen...
Als Weichenantrieb habe ich den "Flüsterantrieb" von
Kurt Harders
verwendet, den ich auch in der "endgültigen" Anlage einsetzen will.
Aus diesem Grund habe ich den Antrieb auf "Distanzkork" gesetzt, damit
ich im Testaufbau den Stelldraht nicht unwiderruflich kürzen muß:
Funktioniert jedenfalls recht schön (und wie der Name schon sagt:
sehr leise!) und auch schon von der Digitalzentrale bzw. vom Computer
aus.
Damit ist für heute erst mal wieder Feierabend – beim nächsten Mal werde ich mich dann am Aufbau eines halben Meters Oberleitung versuchen...
Konnte
es nicht lassen und habe gleich heute den ersten Mast mit ein paar Drähten
aufgestellt. Ein elendes Gefummel ist das ja schon – und die Anleitung
und weitere Sekundärliteratur sind leider auch so lückenhaft,
daß man vieles erraten und improvisieren muß. Sieht aber
jetzt (zumindest meiner Erinnerung nach) ziemlich genau so aus "wie
in echt" (jedenfalls, was relativ neu gebaute reale Strecken anbelangt).
Werde dann mal noch ein paar Varianten ausprobieren (Oberleitung über Weichen, Spannwerk etc.), um das ganze etwas besser in den Griff zu kriegen. Und dann muß natürlich noch alles verlötet und schwarz angestrichen werden.
Wenn ich an die künftigen vielen Meter Oberleitung denke, kommt mir schon das kalte Grausen – das wird vermutlich fünfmal so lange dauern wie das Verlegen der Gleise! Aber wie ja eigentlich immer im Bereich der Modellbahn ist ja auch hier der Weg das Ziel... :-)
Mein Testbrett hat eine vollständige Oberleitung:
So langsam entwickle ich sogar ein
gewisses Verständnis für die Leute, die ihre E-Loks ohne Oberleitung
und/oder mit gesenktem Stromabnehmer fahren lassen (was ich bisher heftigst
verurteilt habe!) – es ist wirklich ein ekelhaftes Gefummel, bis alles
(einigermaßen) so dortsteht wie man es gerne hätte. Allerdings
muß man sagen, daß die
Sommerfeldt-Oberleitung
wirklich sehr stabil und haltbar ist (nur die 50cm-Fahrleitungen würde ich
in der endgültigen Anlage dann vielleicht doch nicht verwenden – die
wackeln trotz Spannung ganz schön in der Gegend herum).
Bin ja gespannt, wie das dann alles aussieht, wenn es mattschwarz angestrichen ist – aber das mache ich ein andermal.
Apropos "gespannt": Die vielen Einzelteile der Abspannung haben ja zuerst
etwas abschreckend ausgeschaut, aber letztendlich ist doch was ganz nettes dabei
herausgekommen:
Irgendwie mangelt es uns an Vorstellungsvermögen – also muß ein "Modell des Modells" her! Am besten gleich im Maßstab 1:1!
Dazu dient ein Karton auf dem Fußboden in der Form der späteren
Grundplatte, auf dem die Gleise und das Zubehör eingezeichnet werden:
Es handelt sich hierbei um den rechten Schenkel der zukünftigen Anlage, auf dem
sich der Hauptbahnhof befinden wird (kann man schon erkennen, gell). Die Bahnhofsgleise
haben schon die richtige Position, nur die Radien der Kurven sind noch verkehrt (aber
andere Bogengleise zum Hinlegen hatte ich halt grad nicht).
Weil das mit dem Vorstellungsvermögen immer noch nicht so richtig klappt,
drucken wir den Gleisplan im Maßstab 1:1 aus und legen ihn auf den Karton:
Sieht schon etwas übersichtlicher aus?!
Ein Modell (=Karton) der "Stadtplatte" wird aufgelegt:
Die Beleuchtung ist eingetroffen. Gleich mal auf dem Fußboden ausprobiert:
Das Nachtlicht in "blau statt schwarz" sieht auch nicht schlecht aus:
Eine größere Pürner-Bestellung
trifft ein:
Der erste unserer Bahnhöfe wächst und gedeiht:
Außerdem habe ich mal diesen neuen Viessmann-Signalbaustein
5224 ausprobiert (der die Signalinformation über einen Bus zum Vorsignal überträgt) –
funktioniert tatsächlich! (Nur das mit der Tärfenschiefe beim Fotografieren
ist immer ein Problem...):
Die Verdrahtung ist dann sehr einfach: