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1998 - Urlaub in der Bretagne

Zurück zum Meer

Die Landschaft

Bretonisches Haus

Die bretonische Landschaft und ihre Häuser sind schon etwas besonderes. Wir haben uns schon fast ins Mittelalter zurückversetzt geglaubt, im Anblick der uralten Bauerhöfe und Burgruinen. Dabei sehen viele Bauernhäuser nur auf den ersten Blick so heruntergekommen aus; es ist einfach die Steinbauweise, die diesen "Look" verursacht. Wer weiß schon, wieviele ISDN- und Internet-Anschlüsse sich hinter solchen Mauern verbergen...

Carnac und die Hinkelsteine

Carnac ist berühmt für seine Menhire, die seit Jahrtausenden dort herumstehen. Damit sie von den Touristen nicht totgetrampelt werden, hat man sie vor ein paar Jahren eingezäunt. Es gibt jetzt eine Blockhütte mit einem Ausstellungszentrum und einen halbverfallenen begehbaren Aussichtsturm, von denen man aus einen Blick auf die Menhire werfen kann. Man kann auch einfach kilometerweit die Straße entlang der Menhire (bzw. des Zauns um die Menhire) wandern - wenn man keine Angst hat, von französischen Autos umgefahren zu werden, es gibt nämlich keinen Gehsteig, und wer beachtet schon die Geschwindigkeitsbegrenzung... Laut Bautafel soll angeblich die ganze Anlage im Laufe der nächsten Jahre komplett erneuert werden, wodurch man auch wieder direkten Zugang zu den Menhiren erhalten soll. Sehr nach in Betrieb befindlicher Baustelle hat das ganze aber nicht ausgeschaut; gefühlsmäßig würde ich daher für die "nächsten Jahre" mal sowas in der Gegend von zehn oder zwanzig ansetzen...

Menhire
Dolmen

Neben den Menhiren (salopp gesagt: senkrechte Steine) gibt es noch die Dolmen (waagrechte Steine). Im Gegensatz zu den Menhiren weiß man den Zweck der Dolmen; dies sind Grabsteine, d.h. da drunter liegt dann wohl jemand...

Die Grande Brière

Ganz in der Nähe unseres Wohnorts gab es die "Grande Brière", ein Naturschutzgebiet mit ausgedehnten Moor- und Vogelschutzgebieten. Auf dem Kartenausschnitt hier rechts sieht man z.B. das Moorgebiet auf der linken Seite (mit der Möglichkeit, es mit einem Kahn zu durchqueren), unten den Parc animalier (eine Art Tierpark), mehrere Wanderpark- und Picknickplätze. Die Landschaft selber ist sehr flach; so kann man z.B. den Kirchturm von St. Lyphard (auf der westlichen Seite) vom Osten (St. Joachim) aus sehen, obwohl er fast zehn Kilometer weit entfernt ist. Hier zwei Blicke über die Wiesen, Sümpfe und Moore in der Brière:

Brière-Karte

Landschaft in der Grande Brière
Blick übers Moor in der Grande Brière

Abgesehen von der bereits weiter oben erwähnten Möglichkeit, sich mit einem Kahn durch den Sumpf schippern zu lassen (siehe Foto rechts), gibt es natürlich zahlreiche Wanderwege - nicht nur - durch die Brière. Das Wandern in Frankreich ist allerdings so eine Sache - man hat keine Chance ohne Wanderkarte und ohne die Kenntnis der Markierungen am Wegrand ("Balisage"). Das ganze funktioniert so:

  • Zunächst muß man sich eine Wanderkarte kaufen. Ohne die geht gar nichts, wenn man sich nicht hilflos verirren will. Als Maßstab haben wir z.B. 1:50.000 verwendet (siehe Ausschnitt rechts); je detailreicher, desto besser natürlich. Solche Karten gibt es u.a. in den lokalen Buchhandlungen; sie werden z.B. vom Nationalen Geographischen Institut, aber auch von den örtlichen Fremdenverkehrsvereinen herausgegeben. Man muß bis zu umgerechnet ca. zwanzig Mark für so eine Karte ausgeben, aber es ist gut angelegtes Geld.
  • Zur Markierung (siehe auch Bild rechts): Es gibt die "großen" Wanderwege ("GR"), die meistens einstellige Bezeichnungen tragen (z.B. "GR3") und durch ganz Frankreich führen. Diese Wege sind rot/weiß markiert. Daneben gibt es noch die "Zubringer" zu diesen Wegen, die rot/gelb markiert sind; und schließlich existieren noch rein lokale Wanderwege (z.B. ein Rundgang um den Ort), die gelb markiert sind.
Mit den Wanderkarten (in denen die Routen farblich markiert und oft auch noch im Text erläutert sind - "...gehen Sie bis zu dem einzelnen Bauernhof, überqueren Sie dahinter die Straße und biegen Sie nach ca. 50 Metern links ab") und der Kenntnis der Wegenummern und der Markierungen kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. (Außer daß man sich in der Entfernung brutal verkalkuliert - man sollte sich beim Ablesen der Gehstrecke auf der Karte nicht zu einer groben "Luftlinienschätzung" verleiten lassen, sondern sorgfältig jede einzelne Kurve in die Wegstrecke mit einfließen lassen, um unliebsame Überraschungen zu vermeiden!)

Kähne

Wanderkarte

Wanderzeichen

Wanderweg

Tierpark

Der "Parc animalier" in St. Joachim war zu dieser Jahreszeit angeblich noch gar nicht geöffnet; wir haben uns dann dennoch zu einem Spaziergang dorthin entschlossen und staunten nicht schlecht, als alle Tore offen und das Kassenhäuschen verwaist war. Also haben wir uns auf den Rundgang gemacht und festgestellt, daß man ohnehin nur die "natürlichen" Bewohner der Brière sehen kann (wenn auch aus Unterständen oder Beobachtungstürmen), also Enten, Gänse, Vögel und was sich dort halt sonst noch alles tummelt. Wir haben dann vermutet, daß in der Sommersaison vermutlich noch einige zusätzliche Bewohner eingeflogen werden - ansonsten ist der Eintrittspreis von ca. zehn Mark eigentlich nicht zu erklären.

Die alten Burgen

Die nebenstehende Burgruine Ranrouet liegt bei Herbignac, am Rande der Grande Brière, und wurde zwischen dem 13. und 17. Jahrhundert bewohnt. Eintritt zum Selber-Herumlaufen: 15FF.

Die Burgruine von Ranrouet

In ein paar anderen Städten waren wir auch noch...


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